Kleinzehendeformitäten: Krallenzehen, Klauenzehe und Schneiderballen
Deformitäten der 2. bis 5. Zehe begleiten häufig andere Fußfehlformen, wie den Hallux valgus oder den Spreizfuß. Sie sind oft schmerzhaft und mittels konservativer Maßnahmen wie Einlagenversorgung oder Schuhzurichtung nur unzureichend zu therapieren.
Abhängig von der Lokalisation und Ausprägung der Deformität kann es zu unterschiedlichen Fehlstellungen in den einzelnen Gelenken kommen.
Eine sorgfältige Diagnostik und das Verständnis der zu Grunde liegenden biomechanischen Mechanismen ermöglicht die differenzierte operative Therapie dieser Kleinzehendeformitäten.
Therapie
Neben reinen Weichteileingriffen wie der Sehendurchtrennung (Tenotomie) kann auch der Versatz oder Transfer von Sehnen (z. B. Sehnentransfer nach Girdlestone-Taylor) eine gezielte Therapie darstellen. Bei fortgeschrittenen Fehlstellungen werden knöcherne Umstellungen, achskorrigierende Versteifungen (PIP,- DIP Arthrodesen) oder Verkürzungen der Mittelfußknochen (Operation nach Weil) angewandt. Moderne Operationstechniken ermöglichen kurze Operationszeiten und eine frühzeitige Vollbelastung des operierten Fußes. Durch die Verwendung moderner Implantate sind häufig keine aus der Haut ragenden Drähte erforderlich und eine Materialentfernung entfällt.