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Achillessehnennaht

Über zwei Drittel aller Achillessehnenrisse entstehen beim Sport. Zum Komplettabriss kommt es besonders häufig bei Sportarten mit Stop- and Go-Bewegungen, insbesondere auch Ballsportarten. Die Mehrheit der Patienten erleidet einen Achillessehnenriss beim plötzlichen Abstoppen oder beim Antritt einer schnellkräftigen Bewegung. Dabei reißt die Achillessehne meist etwa 5cm oberhalb des Sehnenansatzes ab. Besonders gefährdet für einen Riss sind Sportler die zuvor schon längere Zeit unter Achillessehnenbeschwerden litten.

Wie äußert sich ein Achillessehnenriss?

Oft verspüren Betroffene einen peitschenartigen Schlag mit anschließender Schwäche des jeweiligen Beins - meist ist danach ein normaler Gang nicht mehr möglich. In Höhe des Risses ist häufig eine deutliche Delle tastbar. Die erfahrene Ärztin oder der erfahrene Arzt können meistens schon anhand der klinischen Untersuchung und spezieller Funktionstests einen Achillessehnenriss diagnostizieren. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Kernspin dienen der Feindiagnostik.

Röntgenbild Oberessprunggelenk von der Seite, Achillessehnenriss  im roten Kreis
Röntgenbild Achillessehnenriss
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Wie wird eine Achillessehnenruptur behandelt?

Nicht jede gerissene Achillessehne muss operiert werden. Neuere Studien haben gezeigt, dass auch eine konservative Behandlung, d.h. eine Ruhigstellung des Beines zu akzeptablen Heilungserfolgen führen kann. Hierzu muss eine entsprechende Ruhigstellungsschiene bzw. ein Spezialschuh für die Zeit von etwa 6 bis 8 Wochen ständig (auch nachts) getragen werden. Danach ist noch für etwa 2 weitere Wochen das Tragen am Tag notwendig. Durch ein nach ca. 6 Wochen beginnendes intensives Physiotherapieprogramm soll die Wadenmuskulatur auftrainiert und die ursprüngliche Koordination gezielt wiederhergestellt werden. Nach weiteren 10 bis 12 Wochen kann dann wieder ein Lauftraining auf ebenem Boden erfolgen. Es hat sich allerdings in Studien gezeigt, dass die Gefahr des Wiederauftretens eines Sehnenrisses bei der konservativen Behandlung höher ist als nach der einer Operation. Je nach Art der Nachbehandlung müssen ca. 10 bis 15 Prozent der Betroffenen damit rechnen, irgendwann erneut einen Riss der Achillessehne zu erleiden. Zudem sieht man in den nicht operierten Fällen erheblich häufiger eine bleibende Schwäche des Fußabdruckes, was insbesondere die Sportfähigkeit einschränkt.

Dank neuer OP-Technik Operation häufig empfehlenswert!

Die operative Behandlung des Achillessehnenrisses hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Zielsetzung ist heute, die gerissenen Sehnenanteile mittels moderner Naht- und ggf. Klebematerialien möglichst schonend, d. h. gegebenenfalls über kleine Operationsschnitte fest miteinander zu verbinden. Somit ist die operierte, d. h. reparierte Sehne wieder frühzeitig belastungsfähig. Die in der Vergangenheit notwendige längere Gipsbehandlung ist heute in aller Regel nicht mehr erforderlich. Stattdessen wird meist mit einem Spezialschuh (z. B. Vacoped) funktionell nachbehandelt. Patient*innen können nach wenigen Tagen das operierte Bein wieder teilbelasten und es wird unmittelbar mit einer Physiotherapie, später Trainingstherapie, begonnen.

Die Philosophie, die hinter einer solchen frühfunktionellen Behandlung steht, ist, dass sich Gewebe an adäquate Belastungen anpasst und somit die Heilung beschleunigt wird. Für Patient*innen bietet die moderne operative Behandlung des Achillessehnenrisses den eindeutigen Vorteil: Es ist kein längerer Klinikaufenthalt erforderlich und ein frühzeitiger Start ins Berufsleben kann angestrebt werden.

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