Hallux valgus
Der Hallux valgus ist die häufigste Fehlstellung des Vorfußes und die häufigste Ursache für einen operativen Eingriff am Fuß.
Es handelt sich bei dieser komplexen Deformität um eine Achsabweichung der Großzehe nach außen und des Mittelfußes nach innen. Dabei drückt sich der Kopf des Mittelfußknochens am inneren Rand deutlich sichtbar gegen die Haut und die Fehlbelastung führt zu einer Entzündungsreaktion am Gelenk. Folge sind Schmerzen, zunehmende Deformierung der Füße und ein Schuhkonflikt.
Entstehung
Neben einer erblichen Veranlagung für diese Zehenfehlstellung werden ein Spreizfuß und das Tragen falschen Schuhwerks (Absatzschuhe) für die Entstehung verantwortlich gemacht.
Hilfsmittel
Können milde Formen durch entsprechende Einlagen, Schienen und andere Hilfsmittel symptomatisch behandelt werden, so erfordern fortschreitende Veränderungen die korrigierende operative Behandlung.
Therapien
Die operative Therapie der Hallux valgus Deformität hat insbesondere in den letzten Jahren dank neuer Techniken und Implantate deutliche Fortschritte erzielt. Es werden mehr als 150 verschiedene Operationstechniken für die Behandlung des Hallux valgus beschrieben.
Abhängig von der Ausprägung und der Lokalisation der Deformität können der alleinige Weichteileingriff (z. B. Kapselraffung, Muskel-Re-Routing), die knöcherne Korrektur an Großzehengrundgelenk oder Mittelfußknochen (z. B. Chevron-Osteotomie, Scarf-Osteotomie, Open- wedge- oder closed-wedge Osteotomie) bzw. die Versteifung stark veränderter Gelenke (z. B. Arthrodese nach Lapidus) die beste Lösung für Patient*innen darstellen. Es obliegt der erfahrenen Fußchirurgin oder dem erfahrenen Fußchirurgen den individuell für Patient*innen passenden Eingriff abzustimmen.